HERMANN FALKE

Vorwort zu Hermann Falke

Ulrich Weinzierl

Abgrund mit Traumtänzer

Er war ein Reisender aus Leidenschaft. Eine neue Heimat und Ruhe, seine letzte Ruhe hat er in Loibach gefunden. Im Grenzbezirk zwischen Kärnten und Slowenien. Geboren wurde er 1933 im deutschen Sauerland, allzu früh ist er 1986 im Schoß seiner jungen Familie gestorben. Musik und Natur bedeuteten ihm seit je viel, als Künstler - fernab des Betriebs - schuf er sich eine eigene, unverwechselbare Welt. Dass er Bosch und Francis Bacon zu seinen Lieblingsmalern zählte, scheint kein Wunder. Hermann Falkes Bilder sprechen meist auch - und zwar mit ungeheurer Intensität - von Bedrohung, Schmerz und Trauer. Er kannte das Herz der Finsternis. Das sollte ihn freilich nie hindern, die Unbeschwertheit des Bukolischen vorbehaltlos zu genießen, ja zu feiern. Hermann Falke brachte die Sujets seiner Aquarelle buchstäblich zum Tanzen, kaum jemand kam ihm in dieser Kunst gleich. Vor allem aber wusste er das südliche Licht der Antike einzufangen. Seine Gesichte und Gestalten waren, wie er selbst, Traumtänzer über dem Abgrund des Lebens.

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