HERMANN FALKE

Herkunftsfamilie

Hermann Falke, Jahrgang 1933, war der Sohn einer Kaufmannsfamilie im westfälischen Sauerland. Gegründet im Jahr 1895 von seinem  Großvater Franz Falke-Rohen und dessen Frau Bernhardine, geborene Buchhagen.
Hermann Falkes Vater war der Kaufmann Paul Friedrich, eines von 8 Kindern des Firmengründers. Dessen Frau Josefine Louise, geborene Willmes, stammte ebenfalls aus einer kaufmännisch tätigen Familie. Beider Sohn Hermann Falke setzte sich als junger Mann intensiv mit dem Spannungsfeld zwischen den Erwartungen seiner Herkunftsfamilie und seiner Leidenschaft für die Malerei auseinander.

Sturm und Drang Zeit

Parallel zu seiner Ausbildung zum Textilkaufmann besuchte der junge Künstler Hermann Falke nebenberuflich die  Münchner Kunstakademie, und machte an seinem Schwabinger Wohnort mit Studienfreunden die Nacht zum Tag. Als ihn der Vater bei einem unangekündigten Besuch zu Mittag noch im Bett vorfand, strich er ihm sämtliche finanziellen Zuwendungen, womit Hermann Falkes Münchner Zeit Geschichte war. Auf Vermittlung seiner Mutter wurde eine Teppichgroßhandlung im Geschäftshaus der Familie im sauerländischen Meschede eingerichtet, die der Sohn führen sollte. Der Versuch, Hermann hier ein reizvolles Betätigungsfeld zu bieten, scheiterte aber an dessen unbedingtem Willen, Maler zu werden. 1959 schrieb sich Hermann Falke schließlich an der Staatlichen Werkkunstschule in Kassel ein.  

Kassel Werkkunstschule / Emanzipationszeit

Mit dem Besuch der Kassler Werkkunstschule fand Hermann Falke zu seiner persönlichen Authentizität und seinem eigenen künstlerischen Weg. Er studierte in der Abteilung Graphik, Druck und Werbung bei Prof. Jupp Ernst und Prof. Karl Oskar Blase. Der sportliche Kunststudent unternahm gemeinsam mit seinen Kommilitonen unzählige Reisen und Bergtouren in die Österreichischen, Italienischen und Schweizer Alpen.  

Bad Homburg

Nach dem Studium gründete Hermann Falke mit seinem Studienkollegen Hilmar Rust eine Werbeagentur in Bad Homburg, wo er auch lebte. Die Mutter starb, eine Verlobung im Schmallenberger Herkunftsmilieu zerbrach schon nach kurzer Zeit. 1971 starb auch der Vater, Hermann Falke übernahm dessen Wohnung und orientierte sich teilweise wieder zurück nach Schmallenberg. 

Familiengründung

Hermann Falke renovierte in Schmallenberg ein historisches Gebäude, die „Alte Mühle“, als seinen Wohn-und Arbeitsort. Im selben Jahr lernte er seine zukünftige Ehefrau Renate Supantschitsch, geborene Reinwald kennen, und reiste in deren Heimatort Loibach im gemischtsprachigen Teil Kärntens. 1976 wurde geheiratet, und die „Alte Mühle“ in Schmallenberg fertiggestellt. 1979 und 1984 kamen die Söhne Philipp und Friedemann auf die Welt. Auf gemeinsamen Reisen entstand der Wunsch, mit der Familie in einer südlicheren Landschaft zu leben. Die Eheleute entschlossen sich, mit ihren drei Söhnen in Kärnten ein weiteres Domizil zu errichten. 1982 begann man in Loibach mit dem Bau eines dem ländlich-regionalen Stil entsprechenden Hauses. 

Die letzten Jahre

Hermann Falke renovierte neben der Kärntner Bautätigkeit unter Anspannung aller seiner Kräfte auch das Geschäftshaus in Meschede im Sauerland. Gehäuft traten Angina-Pectoris-Anfälle auf, die schließlich zu einer Bypassoperation im Aachener Klinikum führten.  Nach einem letzten Aufenthalt an seinem Lieblingsort, dem Fliegenfischer-Paradies am slowenischen Fluss Unec, starb Hermann Falke am 3. Juni 1986 in Loibach. 

Er hinterließ ein komplexes künstlerisches Werk, bestehend aus Aquarellen, Zeichnungen, Graphiken und Prägedrucken, aus Gemälden auf Leinwand, Holz, Aluminium, Zink, sowie aus Skulpturen und Objekten.

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